Eine purinarme Ernährung kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes zu fördern. Der Organismus von Hunden kann durch einen übermäßigen Verzehr purinhaltiger Lebensmittel belastet werden, was zu Problemen wie Gicht und Harnsteinen führen kann. Eine ausgewogene Ernährung mit einem niedrigen Puringehalt kann helfen, diese Risiken zu minimieren und die Funktion der Nieren zu unterstützen. 

Es gibt eine Vielzahl von Lebensmitteln, die du bedenkenlos füttern kannst, um sicherzustellen, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält, ohne den Purinstoffwechsel zu belasten. In diesem Artikel erfährst du, welche Lebensmittel sich für eine purinarme Ernährung eignen und wie du den Speiseplan deines Vierbeiners optimal gestalten kannst, um ihn lange gesund zu halten.

Was sind Purine?

Purine sind stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen, die als Bausteine der Nukleinsäuren DNA und RNA sowie als Energieüberträger in Form von Adenosintriphosphat (ATP) eine fundamentale Rolle im Stoffwechsel aller Lebewesen spielen. Sie bestehen aus einem zweiringigen Grundgerüst, das aus einer Pyrimidinringstruktur und einer Imidazolringstruktur besteht. Zu den häufigsten Purinbasen gehören Adenin und Guanin.

Diese Basen sind entscheidend für die genetische Informationsspeicherung und -übertragung sowie für zelluläre Prozesse wie die Energiegewinnung und die Regulation von Stoffwechselwegen. Die Synthese und der Abbau von Purinen erfolgen durch komplexe enzymatische Reaktionen, die streng reguliert sind, um den Bedarf der Zelle zu decken und den Überschuss zu vermeiden.

Der Purinstoffwechsel ist eng mit der Bildung von Harnsäure verbunden, einem Endprodukt des Purinstoffwechsels bei Säugetieren. Übermäßige Produktion oder unzureichende Ausscheidung von Harnsäure kann zu Hyperurikämie führen, was ein Risikofaktor für Erkrankungen wie Gicht und Nierensteine ist. Daher ist ein ausgewogenes Verhältnis von purinreicher Nahrung und einer gesunden Lebensweise wichtig, um den Purinstoffwechsel im Gleichgewicht zu halten.

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Eine purinarme Ernährung wird in manchen Fällen empfohlen

In einigen Fällen wird eine purinarme Ernährung empfohlen, besonders wenn beim Hund bestimmte gesundheitliche Bedingungen wie Gicht, Rheuma oder Stoffwechselerkrankungen vorliegen. Diese können bei Tieren unterschiedlicher Rassen auftreten und stellen Hundebesitzer oft vor viele Fragen. 

Es ist daher wichtig, diese spezielle Ernährungsweise mit dem Tierarzt zu besprechen, um die bestmögliche Pflege für das Haustier zu gewährleisten. In diesem Abschnitt haben wir alle relevanten Informationen über Purine zusammengetragen, damit du gut vorbereitet bist.

Purine bei Dalmatinern

Dalmatiner leiden an einem genetischen Defekt, der den Abbau von Purinen beeinträchtigt. Dies führt zu einer erhöhten Harnsäurekonzentration im Urin, was die Bildung von Harnsteinen, Grieß oder Kristallen begünstigt und zu Blasen- und Nierenerkrankungen führen kann. Daher wird Besitzern von Dalmatinern generell eine purinarme Ernährung empfohlen, um diese Risiken zu minimieren.

Ähnlich wichtig ist eine purinarme Ernährung auch für Hunde mit Leishmaniose, um die Symptome der Krankheit zu kontrollieren und die Gesundheit der Tiere zu unterstützen.

Leishmaniose bei Hunden

Wenn dein Hund an Leishmaniose leidet, kann eine purinarme Ernährung ebenfalls angebracht sein. Diese Infektionskrankheit, die durch Parasiten verursacht wird, beeinträchtigt das Immunsystem und kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Nierenerkrankungen und Gelenkentzündungen. Eine purinarme Ernährung kann helfen, die Symptome zu kontrollieren und die Belastung der betroffenen Organe zu verringern. 

Es ist ratsam, mit deinem Tierarzt zu besprechen, welche spezifischen Nahrungsmittel am besten geeignet sind, um die Gesundheit deines Hundes zu unterstützen und gleichzeitig den Purinstoffwechsel zu regulieren. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern und mögliche Komplikationen der Leishmaniose zu minimieren.

Lebensmittel mit hohem Puringehalt

Lebensmittel mit einem hohen Puringehalt sollten bei einer purinarmen Hundeernährung logischerweise vermieden oder nur in Maßen gefüttert werden. Zu den Lebensmitteln, die reich an Purinen sind, gehören Innereien wie Leber und Niere, bestimmte Fleischsorten wie Schweinefleisch und Rindfleisch, sowie bestimmte Fischarten wie Sardinen und Heringe. Auch einige Gemüsesorten wie Spinat und Blumenkohl enthalten moderate Mengen an Purinen. 

Zusätzlich sind bestimmte Lebensmittelzusätze wie Hefeextrakte und Konserven häufig reich an Purinen. Ein bewusster Umgang mit der Ernährung deines Hundes kann dazu beitragen, den Purinstoffwechsel zu regulieren und Gesundheitsprobleme zu minimieren. Im Zweifelsfall ist es ratsam, spezifische Ernährungsfragen ärztlich abklären zu lassen, um die beste Betreuung sicherzustellen.

Hier sind hingegen nur wenig Purine enthalten

Diese Lebensmittel haben einen geringen Puringehalt und eignen sich daher zur Zubereitung von purinarmen Futter:

Eine purinarme Diät machen 

Eine purinarme Diät für Hunde erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Auswahl des Futters. Tierisches Protein ist essenziell, jedoch sind nicht alle proteinarmen Optionen auch purinarm. Es ist wichtig, dass das Hundefutter hochwertige Eiweiße enthält, die weniger Fleisch durch Milchprodukte und gekochte Eier ausgleichen. Pflanzliche Eiweiße sollten genau betrachtet werden, da sie für Hunde schwerer zu verdauen sind als tierische. 

Getrocknete Nahrungsmittel, einschließlich Trockenfutter und Trockenfleisch, enthalten mehr Purine aufgrund der Zellkonzentration durch den Wasserentzug. Der Fleischanteil sollte auf maximal 30 Prozent reduziert werden, idealerweise aus Weidehaltung. Ergänzend sollten frisches Obst, Gemüse, und Kräuter sowie Kalziumquellen wie Eierschalenpulver oder Calciumcitrat in die tägliche Ration integriert werden, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.

FAQ

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema purinarme Ernährung.

Wie ernähre ich meinen Hund purinarm?

Du kannst deinen Hund purinarm ernähren, indem du ihm hochwertiges tierisches Protein wie Milchprodukte und gekochte Eier gibst, anstatt viel Fleisch zu füttern. Ergänze die Ration mit pflanzlichen Eiweißen, frischem Obst und Gemüse, und achte darauf, getrocknete Nahrungsmittel nur in Maßen zu geben, da sie mehr Purine enthalten können.

Welches Fleisch hat wenig Purine?

Fleischsorten mit weniger Purinen sind zum Beispiel Geflügel wie Huhn und Pute sowie mageres Rindfleisch. Diese Sorten enthalten im Vergleich zu Innereien oder stark marmoriertem Fleisch geringere Mengen an Purinen und können daher in einer purinarmen Ernährung für Hunde bevorzugt werden.

Was darf ein Hund mit Leishmaniose nicht fressen?

Ein Hund mit Leishmaniose sollte auf purinreiche Lebensmittel wie Innereien (Leber, Nieren), bestimmte Fleischsorten (zum Beispiel Schweinefleisch), sowie stark gewürzte oder salzige Nahrung verzichten. Auch stark verarbeitete Lebensmittel und solche mit hohem Zucker- oder Fettgehalt sollten vermieden werden, um die Symptome der Krankheit zu kontrollieren.

Wo ist Purin drin (Hund)?

Purin ist hauptsächlich in Lebensmitteln mit tierischem Eiweiß enthalten – zum Beispiel in Innereien (Leber, Nieren), rotem Fleisch (Rind, Schwein) und einigen Fischsorten (Sardinen, Hering) und bestimmte Gemüsesorten (Spinat, Blumenkohl). Auch Lebensmittelzusätze wie Hefeextrakte können einen hohen Puringehalt haben.

Fazit: Purinmenge im Hundefutter anpassen

Für die Gesundheit eines Hundes kann es entscheidend sein, die Purinmenge im Futter entsprechend anzupassen. Ein ausgewogenes Verhältnis von tierischem zu pflanzlichem Eiweiß hilft dabei, den Purinstoffwechsel im Hundeorganismus zu regulieren und gesundheitliche Risiken wie Gicht oder Nierenprobleme zu minimieren. 

Wähle hochwertige Quellen wie mageres Geflügel, mageres Rindfleisch und Milchprodukte, um die Proteinzufuhr zu steuern. Vermeide übermäßig purinhaltige Lebensmittel wie Innereien und überprüfe die Inhaltsstoffe von Fertigfutter auf Zusätze wie Hefeextrakte. Wenn du den Speiseplan deines Hundes sorgfältig gestaltest und regelmäßig mit einem Tierarzt überprüfst, kannst du sicherstellen, dass er ein gesundes Leben führen kann.

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