Es ist Sommer, die Sonne scheint und der Himmel ist babyblau, dein Hund und du seid auf dem Weg zum nächstgelegenen Badesee.
Die Fahrt im Auto ist angenehm kühl, dein Hund relaxt auf seinem Platz aber der flimmernde Aspahlt vor dir verspricht heiße Temperaturen.
Anstatt eine große Runde im schattigen Wald zu drehen, hast du dich heute für etwas besonderes entschieden.
Baden gehen!
Du bist perfekt ausgerüstet für einen tollen Tag am Wasser.
Neben einer gemütlichen Picknickdecke hast du Trinkwasser für dich und deinen Hund dabei. Auf die eingepackten Leckereien für euch beide und dein Liebings-Buch freust du dich schon seit Anfang der Woche!
Als Schattenspender und Sichtschutz hast du eine Strandmuschel eingepackt. Immerhin wollt ihr beide ungestört sein.

Voll beladen stapfst du also mit deinem Hundekumpel zum Badesee und bereitest euch ein schönes Plätzchen. Während du ein bisschen in der Sonne brutschelst, schnüffelt dein Hund fröhlich im Sand.
Bald darauf entscheidest du: Jetzt gehen wir baden.
Gemeinsam mit deinem Hund schlenderst du zum Wasser, kein Wellengang in Sicht, heute ist es windstill. Also rein ins kühle Nass.
Mit eingezogenem Bauch, hui- doch ganz schön frisch, und voll auf dich konzentriert wartest du in den See.
Doch ohne deinen Hund!
Dein Hund steht am Ufer. Die Füßchen gerade so eben im Wasser. Seinen Unmut tut er lauthals kund.
“Frauchen, ey, komm da raus – WAS MACHST DU!?” scheint er dir zurufen zu wollen!!
Auch locken, rufen, Babysprache, winken und aufs Wasser patschen bringt deinen Hund nicht dazu sich zu dir zu gesellen.
Keine Chance, dein Hund steht wie angewurzelt da und rennt weg, sobald du ihn am Geschirr ins Wasser begleiten willst.
Eh Eh – so wird das nichts!
Wie du Hunde an Wasser gewöhnen kannst
Inhaltsverzeichnis
Hunde an Wasser gewöhnen kann unter Umständen (und wenn du keinen Labrador hast) durchaus langwierig sein. Viele Hunde finden Wasser nämlich ganz ganz fürchterlich.
Warum?
Das ist eine gute Frage, denn das können uns unsere Hunde noch nicht beantworten.
Vielleicht ist es der schlammige Boden. Vielleicht auch nicht.
Vielleicht ist es, dass dein Hund den Grund nicht sehen kann. Vielleicht auch nicht.
Egal, welchen Grund dein Hund hat, folgendes solltest du NIEMALS tun:
Zwinge deinen Hund NICHT ins Wasser!
Wirf’ deinen Hund NICHT ins Wasser!
Stattdessen solltest du deinen Hund langsam an Wasser gewöhnen. In klitzekleinen Schritten und mit super viel Motivation.
- Leckerlie eignen sich dafür, wenn du einen verfressenen Hund hast
(hier gibts es schwimmende Leckerli – LINK – Werbung, unbezahlt)
- das Lieblingsspielzeug, wenn dein Hund spielmotiviert ist
- oder den besten und wasserverrückten Hundekumpel, der zusammen mit euch an den Badesee kommt
Und was ganz besonders wichtig ist:
Vermittle deinem Hund Sicherheit.
- Sorge für eine ruhige Umgebung, kein Plitschplatsch von Kindern oder anderen fremden Hunden.
- Halte ihn am Geschirr fest (nur, wenn das deinem Hund nicht zu übergriffig ist)
- Ziehe deinem Hund eine Schwimmweste an (diese kannst du vorher positiv aufbauen, damit dein Hund weiß “Alles klar, Frauchen hält mich daran fest)
- Gehe zusammen mit deinem Hund ins Wasser
Das richtige Gewässer – Hunde positiv an Wasser gewöhnen
Am besten eignen sich, wie in meinem Beispiel beschrieben, ruhige Badeseen oder für den Anfang auch ein Bachlauf. Je nachdem, wie Wasserscheu dein Hund ist.
Dort gibt es keinen Wellengang und keine Strömung.
Der Einstieg ins Wasser sollte so flach und so einfach wie möglich gestaltet sein.
Müsst ihr über Stock und Stein krabbeln, damit ihr ins halbwegs tiefe Wasser kommt, kann es ganz schnell zu bösen Verletzungen kommen. Bei dir und deinem Hund.
Wähle das Gewässer also sorgfältig aus, wenn du Hunde an Wasser gewöhnen möchtest.
Möchte dein Hund nicht ins Wasser, was du auch tust, dann ist das so.
Ich kann dir jedoch aus Erfahrung sagen: Übung macht den Meister!
Der Altdeutsche Schäferhund Spike von meiner besten Freundin war über eineinhalb Jahre nicht schwimmen.
Maximal war Spike bis zu den Pfötchen im Wasser und stand danach jankend am Rand und hat gejammert, weil Frauchen schwimmen war.
Immer wieder und wieder und wieder hat sie ihn versucht davon zu überzeugen, dass Wasser und schwimmen toll sind, das es eine grandiose Abkühlung ist.
Keine Chance.
Spike war das alles irgendwie nicht geheuer.
Eines Sommertages als alle im Wasser planschen waren – ausser Spike – hat Spike seinen ganzen Mut zusammen genommen und ist bis zum Bauch ins Wasser gegangen.
Einfach so.
Ohne Leckerli, Spielzeug oder sonstige Motivation.
Und rate, wer jetzt die allergrößte Wasserratte ist?! Genau!
Als erstes im Wasser und als letztes aus dem Wasser.
Der Spike!
Fassen wir nochmal die wichtigsten Facts zusammen – so gewöhnst du deinen Hund an Wasser:
Tu das NICHT:
Zwinge deinen Hund NICHT ins Wasser!
Wirf’ deinen Hund NICHT ins Wasser!
Machs besser so:
Gemeinsam
Sicherheit
Motivation
Geduld
Gewässer:
Ruhig
ohne Wellengang
ohne Strömung
ohne Plitschplatsch
leichter Ein- und Ausstieg
Nun wünsche ich dir und deinem Hund gemeinsam super viel Spaß am oder auch im Wasser!
Stay Pawsitive
Steffi
PS: Dein Hund schwimmt gerne? Dann lies unbedingt hier, was du beachten musst, damit eure Schwimmausflüge sicher sind >KLICK<