Was passiert, wenn ein Hund Schokolade isst? So reagieren Hundebesitzer richtig

Zum Thema Ernährung gibt es eine riesige Menge an Theorien, Büchern und Mythen. Während beim Menschen aber vor allem nach möglichen Dickmachern gesucht wird, steht bei Hunden oft die Frage im Vordergrund, welches Essen schädlich oder gefährlich für das Tier sein kann.

Schokolade ist dabei vielleicht das bekannteste Lebensmittel, das für Hunde giftig ist. In diesem Artikel erfährst du, was passiert, wenn ein Hund Schokolade frisst, welche Symptome auftreten können und welche Maßnahmen du ergreifen solltest, um deinem Vierbeiner schnell und effektiv helfen zu können.

Warum sollte man Hunden keine Schokolade geben?

Hunde sind unsere treuen Begleiter und verdienen die bestmögliche Pflege und Aufmerksamkeit. Ein wichtiger Aspekt dabei ist ihre Ernährung. Es gibt viele Lebensmittel, die für uns Menschen unbedenklich sind, für Hunde jedoch gefährlich sein können. Zu diesen zählen auch Genussmittel aus Kakaobohnen, Tee oder Kaffee, wenn sie den Inhaltsstoff Theobromin enthalten.

In diesem Abschnitt erfährst du, warum Schokolade zu den Nahrungsmitteln gehört, die für Hunde absolut tabu sein sollten und welche Risiken damit verbunden sind.

Schokolade kann für Hunde giftig sein

Prinzipiell sind bestimmte Schokoladensorten für Hunde und Katzen giftig. Ihr Stoffwechsel kann das darin enthaltene Theobromin nicht verarbeiten, das ähnlich wie Koffein wirkt. Der Theobromingehalt variiert dabei je nach Sorte. Prinzipiell gilt: Je höher der Kakaoanteil, desto gefährlicher ist das Produkt. 

Weiße Schokolade enthält kaum Theobromin und Milchschokolade nur geringe Mengen (etwa 2,0 mg pro Gramm). Dunkle Schokolade und Kakaopulver enthalten jedoch hohe Mengen, bis zu 26 mg pro Gramm. Bei einer versehentlichen Einnahme können ab 20 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht Symptome auftreten. Ein 15 kg schwerer Hund Hund kann also schon durch einen einzigen Happen von 30 g dunkler Schokolade vergiftet werden. Das entspricht weniger als dem Drittel einer handelsüblichen Tafel. Deshalb sollte Schokolade niemals an Haustiere verfüttert werden.

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Theobromin aus Kakao ist schädlich für das Verdauungssystem des Hundes

Auch wir nehmen beim Genuss von Schokolade logischerweise das Methylxanthin Theobromin auf. Hunde bauen den Stoff allerdings viel langsamer ab als Menschen. Bei ihnen können schon kleine Mengen Erbrechen und Durchfall verursachen. Größere Mengen führen zu stärkeren Symptomen. 

Theobromin wird schnell über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und im Körper verteilt. Es wird in der Leber abgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt etwa 17 bis 18 Stunden, was erklärt, warum die Symptome erst nach Stunden auftreten und lange anhalten. Wie bereits erwähnt, kann deshalb bereits ein kleines Stück Schokolade bei Hunden zu ernsthaften Problemen führen. Daher sollte Schokolade für Hunde absolut tabu sein.

Dein Hund hat Schokolade gegessen: Anzeichen einer Vergiftung

Wenn die Versuchung doch einmal zu groß war und dein Hund sich ein Stückchen Schokolade vom Tisch gemopst hat, kannst du das je nach aufgenommener Theobromin-Menge an typischen Symptomen erkennen. Dazu zählen unter anderem:

Er hat extrem viel Durst

Wenn Dein Hund entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten plötzlich sehr viel trinkt, kann durchaus der Konsum von Schokolade als Grund in Frage kommen. Theobromin in Schokolade kann zu vermehrtem Durst führen, da es den Stoffwechsel des Hundes stark belastet.

Hyperaktivität und Unruhe

Das Nervensystem wird durch Theobromin stimuliert, was zu übermäßiger Aktivität führt. Ein Hund mit einer entsprechenden Vergiftung kann daher hyperaktiv und unruhig wirken. Der Hund könnte rastlos hin und her laufen, Schwierigkeiten haben, sich zu beruhigen und ungewöhnlich nervös wirken. Diese Hyperaktivität ist ein frühes Anzeichen und sollte ernst genommen werden.

Vermehrte Speichelbildung

Ein weiteres typisches Symptom ist ein deutlich verstärkter Speichelfluss. Der Hund speichelt stärker als gewöhnlich, was auf eine Reizung des Magen-Darm-Trakts oder des Nervensystems hinweist. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass das Tier sich unwohl fühlt und auf das Gift reagiert. Übermäßiger Speichelfluss ist ein deutliches Warnsignal.

Erbrechen

Erbrechen ist ein häufiges Symptom bei Vergiftungen aller Art. Der Organismus versucht so, das Gift aus dem Körper zu entfernen. Das Erbrechen kann mehrmals auftreten und oft mit Übelkeit verbunden sein. Es ist ein ernstes Zeichen, dass das Verdauungssystem des Hundes betroffen ist und eine sofortige tierärztliche Behandlung erforderlich ist.

Durchfall

Durchfall kann ebenfalls bei einer Theobromin-Vergiftung auftreten. Der Hund hat wässrige und häufige Stuhlgänge. Dies zeigt, dass das Gift den Magen-Darm-Trakt reizt. Durchfall führt zu Flüssigkeitsverlust und kann den Zustand des Hundes schnell verschlechtern. Eine schnelle Behandlung ist notwendig, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Schnellerer Herzschlag oder sogar Herzrhythmusstörungen

Ein beschleunigter Herzschlag oder Herzrhythmusstörungen sind ernste Symptome. Dabei arbeitet das Herz unregelmäßig und kann außerdem überlastet sein. Dies führt zu Herzrasen und in schweren Fällen zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen. Diese Symptome erfordern sofortige medizinische Aufmerksamkeit, da sie lebensbedrohlich sein können.

Zittern und Krämpfe, Bewusstseinsstörungen

Zittern und Krämpfe sind alarmierende Zeichen einer schweren Vergiftung. Das Nervensystem ist stark betroffen, was zu unkontrollierten Muskelbewegungen führt. In schweren Fällen können Bewusstseinsstörungen auftreten. Diese Symptome deuten auf eine ernste Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems hin und erfordern sofortige tierärztliche Hilfe.

Probleme beim Atmen

Probleme mit der Atmung sind ebenfalls ein kritisches Symptom einer Theobromin-Vergiftung. Der Hund hat Mühe, genügend Luft zu bekommen, was auf eine Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf- oder Atemsystems hindeutet. Atembeschwerden können zu Sauerstoffmangel führen und das Leben des Hundes bedrohen. Sofortige tierärztliche Intervention ist in diesem Fall notwendig.

Wie viel Schokolade darf mein Hund essen?

Hunde sind bisweilen schwierige und sehr wählerische Esser. Es kommt nicht selten vor, dass ein Hund Futter verweigert, aber Leckerlis frisst. Dennoch solltest du niemals auf die Idee kommen, deinen Hund mit Schokoladen statt mit hundegeeigneten Snacks zu füttern. 

Auch wenn manche Schokoladensorten nur geringen Mengen des für die Vierbeiner gefährlichen Stoffes Theobromin enthalten, solltest du einfach kein Risiko eingehen. Der Wirkstoff kann bestimmte Rezeptoren im Körper des Hundes hemmen, so den Stoffwechsel beeinflussen und die oben genannten Symptome hervorrufen. Diese können harmlos ausfallen, aber auch beunruhigende Reaktionen wie Erbrechen, Krämpfe oder Herzrasen verursachen.

Dein vierbeiniger Freund hat Schokolade gegessen: Wie behandelt man eine Vergiftung?

Wenn dein Hund Schokolade gefressen hat, kontaktiere sofort einen Tierarzt. Die Person am Telefon wird das Verhältnis zwischen Gewicht des Hundes und der aufgenommenen Schokolade prüfen, um den Schweregrad der Situation zu beurteilen. Du könntest angewiesen werden, den Hund in die Tierklinik zu bringen oder seine Symptome zu Hause zu beobachten.

Eine frühzeitige Behandlung kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der Tierarzt wird versuchen, das Gift aus dem Hund zu entfernen, bevor es in den Blutkreislauf gelangt. Innerhalb von zwei Stunden nach der Aufnahme kann Erbrechen medikamentös ausgelöst oder eine Magenspülung durchgeführt werden. Infusionen helfen, das Gift schneller über die Nieren auszuscheiden. Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Kreislaufprobleme werden ebenfalls behandelt. Befolge stets den Rat eines Fachmanns und versuche nicht, deinen Hund selbst zu behandeln.

FAQ

Hier finden Sie Antworten auf Häufig gestellte Fragen zum Thema Hunde und Schokolade.

Was tun, wenn der Hund Schokolade gegessen hat?

In einem solchen Fall solltest du ihn unbedingt zum Tierarzt bringen. Es gibt allerdings kein Gegenmittel für eine Theobrominvergiftung. In den meisten Fällen wird der Arzt deinen Hund daher zum Erbrechen bringen, wenn er eine gewisse Zeitspanne nach der Einnahme abgewartet hat. Möglicherweise wird er ihm auch den Magen ausspülen und Aktivkohle verabreichen, die das im Magen oder Darm verbliebene Theobromin absorbiert.

Wann ist die Gefahr vorbei, wenn ein Hund Schokolade gefressen hat?

Das kommt immer auf den Einzelfall an. Die Schwere der Symptome hängt von der aufgenommenen Schokoladenmenge und der Größe des Hundes ab, erste Anzeichen treten aber in der Regel innerhalb von zwei bis zwölf Stunden nach der Aufnahme auf. Die Symptome können bis zu 36 Stunden anhalten, bei schweren Vergiftungen manchmal auch länger. Erst danach ist die Gefahr vorüber.

Was macht der Tierarzt bei Schokoladenvergiftung?

Es gibt kein direktes Gegenmittel für eine Überdosis Theobromin, die Symptome können aber mit intravenöser Flüssigkeit und der zusätzlichen Verabreichung von Aktivkohle angemessen behandelt werden. Nur wenn es unbedingt erforderlich ist, wird der Tierarzt die Übererregbarkeit des Tieres mit einer Sedierung behandeln. Die meisten tierischen Patienten mit Schokoladen-Vergiftung haben bei entsprechender schneller Behandlung eine gute Prognose.

In welcher Schokolade ist Theobromin?

Je kakaohaltiger eine Schokoladensorte ist, desto mehr Theobromin enthält sie auch. Das heißt, dass in dunkler Zartbitter-Schokolade der Theobromin-Gehalt am höchsten ist. Hellere Sorten wie Milchschokolade enthalten weniger des gefährlichen Inhaltsstoffes, weiße Schokolade hat fast gar keine Anteile.

Fazit: Hund hat Schokolade gefressen – was nun?

Schokolade kann giftig für Hunde sein. Je dunkler die Schokolade, desto mehr des potentiell gefährlichen Bitterstoffes Theobromin enthält sie. Hundebesitzer sollten deshalb auf keinen Fall Zartbitter-Schokolade an ihr Haustier verfüttern. Um kein Risiko einzugehen, sollten aber auch hellere Sorten mit einem geringeren Theobromin-Gehalt nicht auf den Speiseplan des Hundes gelangen.

Vielleicht ist dein Hund eines dieser Exemplare, die alles anknabbern müssen. Im Gegensatz zu manch anderen aufgenommenen Stoffen (zum Beispiel, wenn der Hund Gras isst) liegt bei Schokolade aber eine ernsthafte Gefahr vor. Du solltest daher immer einen Tierarzt aufsuchen.

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