Grasmilben Hund: Erkennen, behandeln, vorbeugen

Grasmilben (Neotrombicula autumnalis) sind winzige, orange-gelb-farbige Parasiten, die nicht nur für Hunde, sondern auch für viele andere Tiere im Herbst ein großes Problem darstellen. Besonders betroffen sind Hunde, die gerne im Gras toben. Denn Grasmilben, genauer gesagt die Larven der Herbstgrasmilbe, nisten sich häufig in der Haut von Hunden ein und können starken Juckreiz und Unbehagen verursachen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du einen Grasmilbenbefall bei deinem Hund erkennst, welche Symptome darauf hinweisen, wie du eine Diagnose erhältst und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

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Nahaufnahme einer Person, die Medikamente zur Bekämpfung von Zecken, Läusen und Milben auf einen Pudelhund mit langem Fell aufträgt: Bild von ThamKC auf Envato

Grasmilben beim Hund erkennen

Grasmilben beim Hund zu erkennen, kann auf den ersten Blick schwierig sein, da die winzigen Spinnentiere kaum sichtbar sind. Die Larven der Herbstgrasmilbe sind winzig – gerade einmal 0,2 bis 0,3 Millimeter groß – und mit bloßem Auge schwer auszumachen. Häufig bemerkst du den Befall erst durch die Symptome, die dein Hund zeigt.

Die Larven halten sich bevorzugt an Stellen mit dünner Haut auf, wie zum Beispiel an den Pfoten, am Bauch oder in den Achseln deines Hundes. Ein häufiges Indiz für Grasmilbenbefall sind orange-rötliche Punkte auf der Haut, die du an den betroffenen Stellen deines Hundes erkennen kannst.

Symptome bei Hunden

Die Symptome, die ein Hund bei einem Grasmilbenbefall zeigt, sind meist klar zu erkennen. Zu den häufigsten Anzeichen zählen:

  • Starker Juckreiz: Dein Hund kratzt sich vermehrt, vor allem an den Pfoten, dem Bauch oder den Ohren.
  • Gerötete Haut: Durch das ständige Kratzen entstehen oft kleine Hautverletzungen, die sich entzünden können.
  • Kahle Stellen: Vor allem bei starkem Befall können Hunde kahle Stellen an den betroffenen Hautstellen bekommen.
  • Unruhe: Der ständige Juckreiz macht viele Hunde unruhig und nervös.

Gerade im Herbst solltest du als Hundehalter besonders aufmerksam sein, da die Herbstgrasmilben in dieser Jahreszeit besonders aktiv sind.

Diagnose beim Tierarzt

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund von Grasmilben befallen ist, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen, indem er die betroffenen Hautstellen untersucht und gegebenenfalls eine Hautprobe unter dem Mikroskop betrachtet. So können die winzigen Larven der Grasmilbe direkt nachgewiesen werden. Es ist wichtig, andere Parasiten wie Flöhe oder Milben auszuschließen, um die richtige Behandlung einleiten zu können.

Differenzialdiagnosen

Neben Grasmilben gibt es noch andere Parasiten oder Hauterkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können. Dazu zählen:

  • Flöhe: Auch Flöhe können starken Juckreiz und Hautreizungen verursachen. Ihr Kot ist jedoch leichter auf dem Fell des Hundes zu erkennen.
  • Milben: Andere Milbenarten wie die Räudemilbe oder Ohrmilbe können ebenfalls Hautprobleme auslösen, allerdings treten diese oft in anderen Bereichen des Körpers auf.
  • Allergien: Manche Hunde reagieren allergisch auf Gräser oder Pollen, was ähnliche Symptome wie bei einem Grasmilbenbefall hervorrufen kann.

Um sicherzugehen, dass es sich wirklich um Grasmilben handelt, ist eine genaue Abklärung beim Tierarzt unerlässlich.

Grasmilben behandeln

Sobald du bei deinem Hund einen Grasmilbenbefall festgestellt hast, ist es wichtig, schnell zu handeln, um den Juckreiz und das Unbehagen deines Hundes zu lindern. Die Behandlung zielt darauf ab, die Larven zu entfernen und die gereizte Haut zu beruhigen. Es gibt sowohl Hausmittel als auch medikamentöse Behandlungen, die deinem Hund helfen können, den Befall zu überstehen und sich schneller zu erholen.

Hausmittel und Sofortmaßnahmen

Bevor du zu stärkeren Medikamenten greifst, gibt es einige Hausmittel, die bei einem leichten Grasmilbenbefall oder zur Sofortbehandlung helfen können:

  • Kühles Abspülen der Pfoten und des Bauchs: Nach jedem Spaziergang im Gras solltest du die Pfoten und den Bauch deines Hundes gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen. So entfernst du die Larven, bevor sie sich in der Haut festsetzen können.
  • Kokosöl: Kokosöl kann auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, da es eine leichte Barriere bildet und gleichzeitig hautberuhigend wirkt. Zudem kann es die Haut vor erneuten Angriffen durch Parasiten schützen.
  • Natronlösung: Eine sanfte Natronlösung (1 Teelöffel Natron auf 1 Liter Wasser) kann als Beruhigung für die gereizte Haut verwendet werden. Sie hilft, den Juckreiz zu lindern und Entzündungen zu reduzieren.

Diese Maßnahmen sind vor allem dann wirksam, wenn du die Grasmilben beim Hund frühzeitig erkennst und sofort handelst. Allerdings ersetzen sie keine tierärztliche Beratung bei starkem Befall.

Medikamentöse Behandlung

Wenn Hausmittel nicht ausreichen, sollte eine medikamentöse Behandlung erfolgen. Dein Tierarzt kann dir hier je nach Schwere des Befalls verschiedene Präparate empfehlen:

  • Antiparasitika: Spezielle Spot-on-Präparate oder Tabletten helfen, die Grasmilben zu bekämpfen. Diese Mittel wirken direkt auf die Parasiten und töten sie ab. Dein Tierarzt wird dir das geeignete Präparat für deinen Hund verschreiben.
  • Juckreizstillende Medikamente: Um den Juckreiz zu lindern und zu verhindern, dass dein Hund sich ständig kratzt, können Antihistaminika oder kortisonhaltige Salben zum Einsatz kommen. Diese helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Haut zu beruhigen.
  • Antibiotika: Sollten durch das Kratzen bereits bakterielle Infektionen entstanden sein, ist manchmal eine Behandlung mit Antibiotika notwendig, um die betroffenen Stellen vor weiteren Infektionen zu schützen.

Eine schnelle und konsequente Behandlung ist entscheidend, um zu verhindern, dass dein Hund unnötig leidet oder die Symptome sich verschlimmern.

Ergänzende Pflegemaßnahmen

Zusätzlich zur direkten Behandlung des Grasmilbenbefalls gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um die Haut deines Hundes zu pflegen und den Heilungsprozess zu unterstützen:

  • Pflegeshampoos: Es gibt spezielle Hundeshampoos, die für empfindliche und gereizte Haut entwickelt wurden. Diese können helfen, die Haut zu reinigen und gleichzeitig zu beruhigen. Achte darauf, dass die Shampoos frei von aggressiven Chemikalien sind.
  • Fettsäuren und Nahrungsergänzungsmittel: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die in Fischöl enthalten sind, können helfen, die Haut deines Hundes von innen zu stärken. Diese Fettsäuren wirken entzündungshemmend und unterstützen die Hautregeneration.
  • Regelmäßige Fellpflege: Bürste deinen Hund regelmäßig, um abgestorbene Hautzellen und mögliche Parasiten zu entfernen. Besonders nach Spaziergängen im Herbst solltest du das Fell gründlich auf kleine, orangefarbene Punkte untersuchen.

Diese Maßnahmen helfen nicht nur bei der Heilung, sondern können auch zukünftigen Grasmilbenbefall verhindern. So sorgst du dafür, dass dein Hund schnell wieder zur Ruhe kommt und sich wohlfühlt.

Grasmilben vorbeugen

Am besten ist es natürlich, einen Grasmilbenbefall von vornherein zu vermeiden. Auch wenn es fast unmöglich ist, den Kontakt deines Hundes mit Grasmilben komplett zu verhindern, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko deutlich reduzieren. Dabei spielen sowohl der richtige Umgang mit befallenen Gebieten als auch spezielle Produkte eine Rolle, um deinen Hund vor den Parasiten zu schützen.

6 tipps gegen grasmilben beim hund

Vorbeugende Mittel und Produkte

Es gibt verschiedene Produkte, die speziell dafür entwickelt wurden, Grasmilben und andere Parasiten von deinem Hund fernzuhalten. Einige der besten Optionen zur Vorbeugung sind:

  • Spot-on-Präparate: Diese antiparasitären Mittel werden direkt auf die Haut des Hundes aufgetragen und bieten mehrere Wochen Schutz gegen Grasmilben und andere Parasiten. Sie sind einfach anzuwenden und in der Regel sehr wirksam.
  • Sprays gegen Parasiten: Es gibt spezielle Sprays, die vor einem Spaziergang auf das Fell des Hundes aufgetragen werden können, um die Herbstgrasmilben abzuhalten. Diese Produkte wirken meist kurzfristig, können aber an stark befallenen Orten hilfreich sein.
  • Halsbänder gegen Parasiten: Einige Halsbänder enthalten Wirkstoffe, die Parasiten über einen längeren Zeitraum fernhalten. Sie bieten oft einen umfassenden Schutz gegen verschiedene Spinnentiere, einschließlich der Grasmilben.

Indem du regelmäßig vorbeugende Mittel anwendest, minimierst du das Risiko eines Grasmilbenbefalls und sorgst dafür, dass dein Hund die Zeit im Freien unbeschwert genießen kann.

Spaziergang- und Gelände-Tipps

Besonders im Herbst, wenn die Herbstgrasmilben aktiv sind, ist es wichtig, bei der Auswahl der Spazierwege etwas mehr Aufmerksamkeit walten zu lassen. Um das Risiko eines Grasmilbenbefalls zu verringern, solltest du bei deinem nächsten Ausflug mit Hund folgende Tipps beherzigen:

  1. Vermeide hohes Gras: Da sich die Larven der Herbstgrasmilbe besonders in hohem Gras oder an Wegrändern aufhalten, solltest du solche Gebiete meiden. Wähle stattdessen Wege, die gut gemäht und sauber sind.
  2. Morgens oder abends spazieren gehen: Grasmilben sind besonders in der Mittagshitze aktiv. Deshalb ist es eine gute Idee, in den kühleren Morgen- oder Abendstunden spazieren zu gehen, um die Aktivität der Parasiten zu umgehen.
  3. Pfoten regelmäßig abwaschen: Nach jedem Spaziergang ist es ratsam, die Pfoten und den Bauch deines Hundes gründlich abzuspülen. Dadurch kannst du verhindern, dass die Larven auf der Haut bleiben und sich festsetzen.

Mit diesen einfachen Tipps kannst du das Risiko, dass dein Hund sich mit Grasmilben infiziert, erheblich verringern.

Pflege und Kontrolle des Fells

Regelmäßige Fellpflege ist eine der besten Maßnahmen, um Parasiten wie Grasmilben frühzeitig zu entdecken und zu verhindern, dass sie sich ausbreiten. Besonders in der Grasmilbensaison solltest du darauf achten, das Fell deines Hundes sorgfältig zu kontrollieren.

  • Tägliches Bürsten: Bürste deinen Hund täglich, besonders nach Spaziergängen in potenziell befallenen Gebieten. Achte dabei besonders auf die Pfoten, den Bauch und die Achseln, da diese Stellen am häufigsten betroffen sind.
  • Regelmäßiges Baden: Ein Bad mit einem milden, antiparasitären Shampoo kann helfen, Grasmilben und andere Parasiten von der Haut zu entfernen. Achte darauf, dass das Shampoo sanft zur Haut deines Hundes ist, um keine weiteren Irritationen zu verursachen.
  • Regelmäßige Kontrolle: Untersuche die Haut deines Hundes regelmäßig auf Anzeichen eines Grasmilbenbefalls. Kleine, orangefarbene Punkte oder Rötungen an den Pfoten oder am Bauch können erste Hinweise auf die Larven sein.

Durch eine sorgfältige Pflege und Kontrolle des Fells kannst du nicht nur Grasmilbenbefall frühzeitig erkennen, sondern auch generell die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes fördern. So bleibt dein Hund auch in der Grasmilben-Saison gut geschützt und entspannt.

Fazit

Grasmilben beim Hund können vor allem im Herbst ein lästiges Problem sein, das Juckreiz und Unwohlsein verursacht. Um deinen Hund zu schützen, ist es wichtig, frühzeitig Symptome wie Juckreiz und gerötete Hautstellen zu erkennen. Eine schnelle Diagnose beim Tierarzt sowie die passende Behandlung mit Hausmitteln oder medikamentösen Präparaten können den Grasmilbenbefall effektiv lindern.

Zudem spielen die regelmäßige Pflege des Fells und die richtige Vorsorge eine entscheidende Rolle, um zukünftigen Befällen vorzubeugen. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du deinem Hund die Herbstzeit erleichtern und Parasiten erfolgreich fernhalten.

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